Die meisten Menschen wissen von sich selbst nicht, wie sie wirklich in einer Extremsituation reagieren bevor sie den Zustand erfahren (müssen). Man mag an dieser Stelle vielleicht an bewusst herbeigeführte Situationen wie Bungee-Jumping oder den Aufstieg auf einen der „Seven Summits“ (die jeweils höchsten Berge der „sieben Kontinente“), wie z. B. im Film Everest aus dem Jahr 2015 gezeigt, denken. Gemeint ist hierbei allerdings eine Situation, die derzeit unseren Alltag dominiert und spätestens jetzt weiß jeder, was gemeint ist, die Corona-Pandemie (COVID-19-Pandemie).

Ein großer Teil von uns Menschen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in allen anderen Teilen der Welt, verfällt in eine Form der Panik. Die Konsequenzen sind dabei für den flächendeckenden Teil der Bevölkerung ganz besonders in den Supermärkten zu sehen, wenn wir vor leeren Toilettenpapierregalen stehen und die Ursache nicht ein Lieferengpass durch Glatteis o.ä. ist. Ein Großteil scheint in den „Ego-Modus“ zu schalten und zu hamstern und möglichst seine Grundbedürfnisse absichern zu wollen. Sogar auf der Webseite des Duden zeigt sich, woran derzeit Interesse besteht: Klopapier, Pasta, Pesto, Reis …

In einer solchen Situation müssen wir auch nicht jegliches Handeln unserer Mitmenschen hinterfragen, sondern wie sonst auch für uns persönlich ein vertretbares Handeln wählen.

Menschen, die in der aktuellen Phase und das trotz des Drucks dieser Corona-Pandemie noch Ihre Arbeit verrichten – gleich welche privat/persönlichen Entbehrungen (z. B. Überstunden / Schlafmangel) damit einhergehen – sind zu bewundern und Ihnen gehört unser uneingeschränkter Dank. Dabei ist es völlig nebensächlich ob man im Krankenhaus z. B. Chefarzt, Krankenpfleger oder Reinigungskraft ist, wir leisten alle unseren Beitrag und das gilt auch in Supermärkten oder Produktionsbetrieben für Toilettenpapier. Zeigen wir – gerade in der aktuellen Phase – Dankbarkeit für die Leistung jedes Einzelnen und entgegnen uns gegenseitig mit der Anerkennung die wir alle verdienen.

Wir können diese Achtung z. B. zeigen, in dem wir weiterhin im Alltag freundlich bleiben, keine weiteren unnötigen Hamsterkäufe tätigen und ganz besonders die Empfehlungen unserer Experten befolgen. Wenn gerade diese Experten sagen: Bitte halten Sie Abstand zu Ihren Mitmenschen, dann freut man sich doch, wenn man beim Notwendigen Verlassen des Hauses (z. B. beim Spaziergang mit dem Hund) nicht von seinen Mitmenschen distanzlos belagert wird, was derzeit wohl an eine Form des Leichtsinns grenzt. Es hat doch keiner davon gesprochen sich nicht mehr mit anderen Menschen zu unterhalten, aber mit größerem Abstand ist es auch möglich!

Wie so häufig sollte man bitte den logischen Menschenverstand verwenden und die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen!

Oberste Priorität Datenschutz – Corona hin oder her?

Auch wenn sich Brands Consulting dem Datenschutz widmet, haben wir den Bezug zur Realität nicht völlig verloren. Wir wissen, dass Existenzängste, Krankheit, die Betreuung des Nachwuchses und viele weitere Punkte eine Vielzahl von uns derzeit bewegen und insofern – rein logisch – auch in diesen Zeiten priorisiert werden muss. Es geht uns stets um die Wahrnehmung der gesetzlich und vertraglich aufgetragenen Pflichten, wobei ein gesunder Menschenverstand und die Verhältnismäßigkeit stets zu berücksichtigen sind.

So tragen wir u. a. im privaten und beruflichen Umfeld mit ausreichendem Abstand zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei.

Ergänzend ist es alles andere als unwahrscheinlich, dass sehr viele von uns beruflich weitere Maßnahmen ergreifen (müssen), die zu einer Datenverarbeitung von Gesundheitsdaten führt und damit dürfen wir den Datenschutz nicht völlig vergessen.

Grundlegende Maßnahmen sind dabei z. B.:

  • Personenbezogene Daten nur streng zweckgebunden und zeitlich begrenzt verarbeiten (der sogenannte Verantwortliche, i. d. R. Arbeitgeber, hat dies sicherzustellen)
  • Beschränken Sie den Kreis der Einsichtsberechtigten (es muss definitiv nicht jeder wissen, dass Max Mustermann nach seinem Ischgl-Ski-Urlaub Zuhause in Quarantäne ist, wenn seit der möglichen Infektion kein Kontakt zu Kollegen bestand)
  • Nach Zweckentfall: Daten löschen und zwar OHNE Backups aus ALLEN Systemen

Bei Verlagerung ins Home Office:

Sollten Sie Ihre oder zumindest einen Teil Ihrer Mitarbeiter ins Home Office verlegt haben ist dies absolut erfreulich. Wir freuen uns, dass Sie diesen Schritt gehen konnten! Auch wenn Sie nun tausend zusätzliche Aufgaben in der Kürze der Zeit erfüllen müssen, geben Sie Ihren Mitarbeitern etwas an die Hand, um mit personenbezogenen Daten (also all denen Informationen die man irgendwie mit einem Menschen verknüpfen kann) richtig umzugehen. Haben Sie keine Regelung zum Home Office (z. B. über eine Richtlinie, im Datenschutzkonzept oder über eine Betriebsvereinbarung zum Home Office), dann stellen Sie Ihren Mitarbeitern zumindest kurzfristig ein Hinweisblatt mit einfachen Sicherheitsmaßnahmen zur Verfügung.

Falls Sie einen oder mehrere neue Dienstleister für die Homeoffice-Nutzung eingesetzt haben, informieren Sie Ihren Datenschutzbeauftragten. Aber im Regelfall haben Sie dies bereits vor der Beauftragung des Dienstleisters, bereits bei der Auswahl des selbigen, getan.

Corona-Pandemie: Hinweise der Aufsichtsbehörden

Die deutschen Datenschutzbehörden (sowie der der Europäische Datenschutzausschuss – EDPB) haben bereits einige erste Hinweise, Stellungnahmen und Leitfäden zum Umgang mit personenbezogenen Gesundheitsdaten durch Unternehmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie veröffentlicht. Halten Sie sich auf dem laufenden und vertrauen Sie auch in diesem Zusammenhang auf die Experten, medizinisch sind dies Ärzte und die übrigen Arbeitskräfte des Gesundheitswesens und für Ihre personenbezogenen Daten ist dies natürlich der persönliche Berater.

Sie feiern auch keine Party ohne Mülleimer und wundern sich später, dass Sie zusätzlichen Müll wegräumen müssen. Beziehen Sie Ihren Datenschutzbeauftragten mit ein, damit Ihnen dieser helfen kann und Sie am Ende möglichst wenig „Datenmüll“ bereinigen müssen. Nur so können Sie sich auch nach der Corona-Pandemie wieder Ihrem regulären Tagesgeschäft widmen.

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