Die Thematik „ WhatsApp Datenschutz “ reißt seit Einführung der neuen Nutzungsvereinbarung von WhatsApp nicht ab, dabei stehen sowohl Facebook als auch WhatsApp unter erheblicher Kritik. Die geänderte Nutzungsvereinbarung und die damit verbundene Datenweitergabe an Facebook besorgt nicht nur Experten, sondern auch viele WhatsApp-Nutzer. Nun verbuchen europäische Datenschützer und Datenschutzbeauftragte den ersten Erfolg. Facebook stoppt vorerst die Datenweitergabe.

Was Sie bezüglich „ WhatsApp Datenschutz “ wissen sollten

Wie wir bereits in einem der Beiträge berichteten, teilt WhatsApp seit September Account-Informationen mit Facebook. Dies führte in den vergangenen Wochen allerdings zu viel Kritik und schlug wohl größere Wellen als zunächst von Facebook erwartet oder erhofft. Europäische Datenschützer und Datenschutzbeauftragte wurden jetzt mit einem ersten Teilerfolg für ihre Hartnäckigkeit belohnt und auch WhatsApp-Nutzer können, zumindest vorrübergehend, aufatmen, denn die Datenweitergabe wurde vorerst gestoppt.

Wie die britische Datenschutzbeauftragte, Elizabeth Denham, am 07.11.2016 berichtet, hat die britische Datenschutzbehörde einen Durchbruch erreicht und die Datenweitergabe wurde vorerst für Großbritannien gestoppt, allerdings hat Facebook nun verkündet, dass dies auf ganz Europa ausgeweitet wird. Ziel sei es, dass Behördenvertreter ihre Bedenken benennen können und Facebook diese abwägen kann.

Zuvor musste Facebook viel Kritik einstecken. Die britische Datenschutzbeauftragte kritisierte unter anderem, dass WhatsApp-Nutzer nur unzureichend darüber informiert werden, was mit ihren Daten geschieht. Zudem sieht Sie die „eingeholte“ Einwilligung zur Datenweitergabe als ungültig an. Mit dieser Meinung steht Sie nicht alleine, denn auch in Deutschland sehen sowohl Datenschutzbeauftragte als auch Verbraucherschützer die Datenweitergabe als kritisch bzw. unzulässig. Neben der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ging vor allem der Hamburger Datenschützer, Johannes Caspar, gegen Facebook vor. Zwar war Facebook der Meinung, dass die Zuständigkeit nicht beim Hamburger Datenschützer, sondern bei der irischen Datenschutzbehörde liegt, allerdings prüft auch diese derzeit die Zulässigkeit der Weitergabe.

Zudem stellt auch die Artikel-29-Datenschutzgruppe die Wirksamkeit der Einwilligung infrage. Bei der Artikel-29-Datenschutzgruppe handelt es sich um ein Beratungsgremium der EU-Kommission, das sich aus

  • Vertretern der nationalen Datenschutzbehörden,
  • dem europäischen Datenschutzbeauftragten
  • und einem Vertreter der europäischen Kommission

zusammensetzt.

Fazit

Alles in allem scheint es so, als wäre der Druck auf Facebook zu groß geworden. Zwar wurde die Datenweitergabe nur vorläufig gestoppt, allerdings ist nicht auszuschließen, dass Facebook aufgrund der großen Kritik vielleicht doch und ggf. dauerhaft einknickt und die Datenweitergabe auch in anderen Ländern – zunächst vorläufig und im nächsten Schritt hoffentlich dauerhaft – stoppt und Anpassungen an der Nutzungsvereinbarung sowie am generellen Vorgehen für „informierte Einwilligungen“ vornimmt. Es bleibt daher abzuwarten, wie Facebook auf die Thematik rund um den „ WhatsApp Datenschutz “ weiterhin reagiert.

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