Der 28.01.2017 rückt immer näher und damit auch der Europäische Datenschutztag. Dieser geht auf eine Initiative des Europarates zurück und wird seit 2007 jährlich am 28. Januar durchgeführt. Das Ziel des Datenschutztages ist die Sensibilisierung der Bevölkerung Europas im Bereich des Datenschutzes und der Datensicherheit.

Relevanz des Datenschutzes

Die Entwicklung neuer Technologien erleichtert nicht nur das Leben der Bevölkerung, sondern ist mitunter auch Ursache neuer Probleme, wie zum Beispiel der Vervielfältigung und Zweckentfremdung von Daten. Diese fand im Anfangsstadium der „technischen Revolution“, auch in Europa, relativ wenig Aufmerksamkeit. Nur wenige Verantwortliche befassten sich mit dem Thema Datenschutz. Mit Fortschreiten der Zeit etablierten sich neue Technologien wie Handy, Computer und Co. So ist beispielsweise das Handy zum Allroundgerät mutiert, das Fotos, E-Mails, SMS, Videos usw. erzeugen, versenden oder speichern kann. Ebenso entstanden mit den neuen technischen Möglichkeiten neue Geschäftszweige, welche Dienstleistungen anbieten, die das Speichern, Auswerten, Verwerten (Werbe-und Analysenetzwerke) und Weiterleiten von Daten beinhalten. Mit diesen verstärkte sich die Frage, wie der korrekte Umgang mit Daten erfolgen sollte, da sensible persönliche Informationen damit zusammenhängen. Gleichzeitig werden die Technologien immer komplexer und undurchsichtiger, die Schutzregelungen für personenbezogene Daten allerdings immer schärfer. Besonders Unternehmen, aber auch Vereine und Behörden, die mit sehr vielen personenbezogenen Daten agieren, setzen sich hohen Risiken bei unsachgemäßem Umgang mit diesen aus.

Der korrekte Umgang mit Daten stellt nicht nur eine Vermeidung einer möglichen Haftung dar, sondern ist auch ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine Organisation. Datenschutzrechtliche Sicherheitslücken können dazu führen, dass Kunden den Anbieter wechseln. Viele Nutzer wechselten bei der Übernahme von Facebook zu anderen Instant Messaging Diensten, wie z.B. Threema, da sie als „Kunde“ fürchteten, dass Facebook die von WhatsApp gesammelten Daten gewerblich nutzen könnte.

Datenschutztag – Datenschutzrechtliche Schwerpunkte 2017

Das Jahr 2016 brachte umfangreiche Themen, welche auf dem Europäischen Datenschutztag 2016 vorgestellt und diskutiert wurden. Diese werden wohl auch 2017 eine Rolle spielen.  Relevante Themen 2017 sind beispielsweise:

  • die 2016 beschlossene Europäische Datenschutz-Grundverordnung, die 2018 in allen Mitgliedsstaaten der EU Anwendung finden wird
  • die Vorratsdatenspeicherung, da ab 1. Juli 2017 eine gesetzliche Speicherung aller Telefon- und Internetverbindungen in Aussicht steht, und besonders die Frage, ob der damit verfolgte Zweck der Terrorismusbekämpfung dadurch erzielt werden kann
  • die Fragestellung, ob die regelmäßig anlasslose Überwachung von Flughäfen, Telefonaten, Internetverbindungen und Verhalten im Internet, welche seit ca. 3 Jahren bestehen, zu mehr Sicherheit geführt hat
  • die nachträgliche Verarbeitung von Kundendaten für einen anderen Zweck
  • der Umgang mit personenbezogenen Daten durch Apps, Werbe- und Analysenetzwerke
  • die Sensibilisierung des Verbrauchers, seine E-Mails zu verschlüsseln, um Fremden den Zugang zu darin enthaltenen Informationen zu erschweren oder zu verwehren
  • der Brexit und die datenschutzrechtlichen Folgen, welche sich daraus ergeben
  • die Problematik, dass nach dem Wegfall des Safe-Harbor-Abkommens trotz EU-US-Privacy-Shield immer noch kein Nachfolgeabkommen mit den USA besteht, welches als ausreichend betrachtet werden kann, weshalb derzeit bei der Übermittlung von Daten in die USA kein ausreichender Schutz garantiert werden kann, da diese einen niedrigeren datenschutzrechtlichen Standard (nicht angemessenes Datenschutzniveau) besitzen.

Ähnliche Beiträge